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Politik muss Mobilitätswende stärker forcieren

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Politik muss Mobilitätswende stärker forcieren

Die Politik muss sich wesentlich stärker als bisher für die Mobilitätswende einsetzen. Das fordern die Teilnehmer des ersten gemeinsamen Networking von Travel Industry Club und der Mobilitätsplattform Mobility Alltars in Köln. Die Erfahrungen von Prof. Dr. Andreas Knie, Politikwissenschaftler Dr. Olga Nevska, CEO Telekom Mobility Solutions, Mirko Behnert, Managing Director billiger- mietwagen, Mareen Sprickmann, Leiterin Produktentwicklung Rheinbahn AG, und Christoph Werneke, Vorstand von Mobility Allstars e.V. mit der „Internationalen Mobilität im Ballungsraum“, so das Thema des Networking-Events, sind alles andere als positiv.

Intermodale Angebote – also die Möglichkeit, bequem und einfach verschiedene Verkehrsmittel für eine Wegstrecke zu nutzen – sind noch nicht umfassend vorhanden. Sie werden dringend benötigt, sollten aber nicht nur digital, sondern auch physisch als Mobility Hubs vernetzt sein. Eine besondere Herausforderung liegt in der digitalen Kundenschnittstelle: Oft scheitern Kooperationen an der Furcht der Beteiligten, Kunden zu verlieren. Hier könnte beispielsweise das Personenbeförderungsgesetz für bessere Rahmenbedingungen sorgen, fordert die Networking-Diskussionsrunde. Ein Hoffnungsschimmer liegt beim ÖPNV: Unternehmen wie die Rheinbahn AG mit ihrer Plattform redy sind gegenüber intermodalen Angeboten zunehmend aufgeschlossen.

Aber der ÖPNV ist immer noch nicht ausreichend kundenorientiert. Nutzer klagen über mangelnde Zuverlässigkeit, und die Anbindung des ländlichen Raums ist unzureichend. Das Auto ist immer noch Statussymbol, die Alternativen zum motorisierten Individualverkehr müssen nicht nur durch den Ausbau des Radwegenetzes verbessert werden. Der Politik schreiben Travel Industry Club und Mobility Allstars ins Stammbuch, dass Bruttoverträge beim ÖPNV, also die Finanzierung unabhängig von der Zahl der Fahrgäste, nicht mehr zeitgemäß sind: Sie erschweren kundenzentrierte Angebote oder verhindern sie gar. Zudem sollte die Politik die Mobilitätswende zum Beispiel durch eine Flexibilisierung des Personenbeförderungsgesetzes und Maßnahmen wie die Einführung von Tempo 130 wesentlich konsequenter verfolgen.

Auch Unternehmen, so ein weiteres Fazit des Networking, können in puncto Mitarbeitermobilität einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende beitragen. So bietet z.B. die Telekom Mobility Solutions zahlreiche Alternativen zum Dienstwagen an. Ein Mobilitätsbudget bietet darüber hinaus maximale Flexibilität beim Einsatz des Budgets, welches bislang nur für einen Dienstwagen eingesetzt werden konnte. Ein weiterer diskutierter Aspekt ist die Vermeidung von Mobilitätsanlässen – z.B. durch den Wegfall physischer Treffen durch zunehmende Digitalisierung. Und grundsätzlich gilt: Jeder ist ein Stückweit auch selbst für die Mobilitätswende verantwortlich.

Auch als Podcast hörbar:

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